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Service und Digitalisierung in der Schlüsselrolle – Dr. Michael Honné über die Bedeutung des Service Business bei thyssenkrupp Industrial Solutions

2. September 2019

Als Head of Global Service ist Dr. Michael Honné für den weltweiten Ausbau der digitalen Services bei thyssenkrupp Industrial Solutions verantwortlich. Seit 2016 eine eigenständige Business Unit innerhalb der AG, sind mittlerweile knapp 2.000 Mitarbeiter an 70 Standorten weltweit in diesem Bereich tätig. Über die Bedeutung des Service-Geschäfts, die Rolle innovativer Technologien und die Vision für die Zukunft, berichtet Dr. Honné im Interview.


PN: Können Sie mir etwas zu Ihrem Werdegang erzählen? Insbesondere: Wie und warum haben Sie sich beruflich auf den Bereich Services spezialisiert?

MH: Mein bisheriger Werdegang ist vor allem geprägt durch drei Elemente: Maschinen- und Anlagenbau, Service sowie Digitalisierung. Alle drei Bereiche begeistern mich von Beginn an wegen ihrer Vielfalt, wirtschaftlichen Potenzialen und der Veränderung. Als studierter Wirtschaftsingenieur mit Fachrichtung Maschinenbau an der RWTH Aachen habe ich über vier Jahre als Berater und Forscher am FIR an der RWTH Aachen gearbeitet. In dieser Zeit habe ich zahlreiche Unternehmen – insbesondere Maschinen- und Anlagenbauer – dabei unterstützt, ihr Servicegeschäft auszubauen, dieses effizienter zu gestalten und Chancen der Digitalisierung zu nutzen. Seit fast drei Jahren bin ich nun bei thyssenkrupp Industrial Solutions. Als Head of Strategy and Business Development Global Service durfte ich die neugeformte Business Unit Service von Beginn an mitgestalten und ausbauen. Vor etwa einem halben Jahr habe ich dann die Verantwortung für den Global Service übernommen.

PN: Was genau macht die thyssenkrupp Industrial Solutions AG? 

MH: thyssenkrupp Industrial Solutions ist ein führender Partner für Planung, Bau und Service rund um industrielle Anlagen und Systeme. Auf Basis von mehr als 200 Jahren Engineering-Erfahrung liefern wir maßgeschneiderte, schlüsselfertige Großanlagen und Anlagenkomponenten für Kunden der Chemie-, Düngemittel-, Zement-, Mining- und Stahlindustrie. Die Business Unit Service bietet hochwertige Dienstleistungen für industrielle Anlagen: Vom Ersatzteilmanagement über Field Service bis hin zu Umbau & Modernisierungen sowie Asset Management.

PN: Können Sie mir etwas zu Ihrer Position, Ihrem aktuellen Job-Profil erzählen?

MH: Der Global Service umfasst innerhalb der Business Unit Service die Bereiche Strategie und Geschäftsentwicklung, Portfoliomanagement und -entwicklung, regionale Entwicklung, Prozessoptimierung und Qualitätsmanagement sowie Marketing. Darüber hinaus nimmt der Global Service eine Schlüsselrolle beim Ausbau unseres digitalen Serviceportfolios ein.

PN: Das Service-Geschäft wird von immer mehr Unternehmen als Wachstumsmarkt erkannt. Welche Bedeutung hat dieses Geschäftsfeld für thyssenkrupp Industrial Solutions?

MH: Der Service nimmt auch bei der thyssenkrupp Industrial Solutions eine Schlüsselrolle ein. In den nächsten Jahren erwarten wir unser bereits seit der Gründung der Business Unit stark wachsendes Geschäft weiter auszubauen. Wir sehen im Service vor allem eine große Chance, noch näher an unsere Kunden zu rücken, Bedürfnisse und Trends frühzeitig zu erkennen und zu bedienen und von höheren Margen als im klassischen Neuanlagengeschäft zu profitieren. Zudem sehen wir vor allem vor dem Hintergrund der voranschreitenden Digitalisierung im Service große Wachstumschancen mit völlig neuen Geschäftsmodellen.

PN: Können Sie kurz zusammenfassen, was sich hinter der „Digitalized Expertise“ verbirgt?

MH: Digitalized Expertise bildet die Klammer um alle digitalen Lösungen von thyssenkrupp Industrial Solutions. Industrieübergreifend steht der Begriff für unseren zentralen USP im Hinblick auf unser digitales Leistungsportfolio. Dank unserer Engineering- und Prozessexpertise als führender Großanlagen- und Maschinenbauer sind wir zum Beispiel nicht nur in der Lage Daten zu erheben, zu analysieren und Anomalien zu identifizieren, sondern wir können den Anlagenbetrieb ganzheitlich optimieren. Statt nur Probleme aufzuzeigen ist somit unser zentrales Ziel, durch die Digitalisierung unseres Knowhows unseren Kunden echte Lösungen anzubieten.

PN: Auch im Service ist viel von „Neuen Geschäftsmodellen“ die Rede. Können Sie mir dafür konkrete Beispiele nennen?

MH: Für uns spielen neue Geschäftsmodelle vor allem im Kontext unserer digitalen Servicelösungen zunehmend eine Rolle. Wir bieten unseren Kunden vermehrt Subskriptionsmodelle an. Das beginnt zum Beispiel bei klassischen Report- & Consulting-Lösungen, die nicht einmalig bezogen, sondern vom Kunden für eine bestimmte Periode abonniert werden. Zunehmend bieten wir unseren Kunden aber vor allem sogenannte Performance-basierte Verträge. Im Gegensatz zu üblichen Lump-Sum-Angeboten partizipieren wir hier am Nutzen unserer Kunden. Spart ein Kunde durch unsere auf Künstlicher Intelligenz basierende Steuerungslösung beispielsweise Energiekosten, profitieren wir im Rahmen eines dynamischen Vertragsmodells auch davon. Das hat zur Folge, dass wir einerseits noch näher an unsere Kunden rücken, andererseits Investitionsrisiken auf Seiten unserer Kunden deutlich sinken.

PN: Welche Rolle spielen technische Innovationen wie IoT-Technologien, Drohnen etc.?

MH: Technische Innovationen stellen den Kern unseres Leistungsangebots dar. Das gilt für klassische Servicelösungen wie den Bereich der Verschleißteilentwicklung ebenso wie für unser digitales Portfolio. Wir haben ein globales Team, das in der Entwicklung technologie- und standortübergreifend sehr eng zusammenarbeitet, um unseren Kunden jederzeit bestmögliche Lösungen auf dem aktuellsten Stand der Technik anzubieten. Hierfür steht auch der Claim von thyssenkrupp, der unsere Unternehmensphilosophie sehr gut beschreibt: engineering. tomorrow. together.

PN: Wie sieht der Fahrplan, die Vision für die Zukunft aus? Wie geht es weiter?

MH: Wir haben im Service von thyssenkrupp Industrial Solutions noch sehr viel vor. Zum einen wollen wir natürlich weiterwachsen und auch in den Regionen oder Industrien, in denen wir heute noch nicht so präsent sind wie wir es uns wünschen näher an unsere Kunden rücken. Zum anderen sehen wir gerade im Bereich der Digitalisierung noch erhebliches Potenzial. Wir konnten in den letzten zwölf Monaten bereits über 20 verschiedene digitale Services ausrollen und haben hier noch viele weitere Lösungen in der Pipeline.

PN: Eine abschließende Frage: Was begeistert Sie an Ihrem Beruf?

MH: Neben meiner Leidenschaft für Maschinen und Anlagen begeistern mich an meinem Beruf vor allem die Vielfalt und der Gestaltungsspielraum. Wir bewegen uns aktuell in sehr dynamischen Zeiten, die es so lange nicht in unserer Branche gegeben hat. Dabei spielen der Service und die Digitalisierung eine Schlüsselrolle. Hier mitten drin statt nur dabei zu sein begeistert mich jeden Tag aufs Neue.

 

Mehr dazu, was sich hinter den digitalen Servicelösungen bei thyssenkrupp Industrial Solutions verbirgt und wie durch neue Geschäftsmodelle und Kooperationsformen im Servicebereich messbarer Mehrwert geschaffen wird, berichtet Dr. Honné in seinem Vortrag auf unserem Strategiegipfel B2B Service Management im Oktober.

Treffen Sie Dr. Honné persönlich – besuchen Sie unsere Eventseite für alle Infos zum Event:

B2B Service Management

Kommen Sie bei Fragen zum Event oder zu einem individuellen Angebots-/Ticketpaket gern auf uns zu. 

Kontakt

Kamal Gowdet
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  • Telefon: +49 (0)30-6098 50-938
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