Was braucht es wirklich, um radikal innovativ zu werden? – Teaserinterview mit Jean-Philippe Hagmann
10. Februar 2020
Jean-Philippe Hagmann hat eine „Agentur für radikale Innovation“ gegründet, ist Dozent für Innovations- und Projektmanagement und außerdem als Keynote-Speaker zum Thema Innovation unterwegs. 2018 brachte er sein Buch „Hört auf, Innovationstheater zu spielen! Wie etablierte Unternehmen wirklich radikal innovativ werden“ auf den Markt. Im April steht Jean-Philippe auf unserem IT & Information Management-Gipfel auf der Bühne und stellt sich im Experteninterview der Frage, was es wirklich braucht, um radikal innovativ zu werden. Für einen ersten kurzen Teaser zum Thema haben wir uns vorab mit ihm unterhalten.
Warum Innovation?
»Ich bin fasziniert von der Tatsache, wie viel von dem, was wir für gegeben, für eine Tatsache, Realität oder für wahr halten, in Wirklichkeit alles andere als sicher und bekannt ist. Die Faszination für das Unentdeckte und für Alternativen zu uns bekannten Lösungen reicht zurück in meine Kindheit. Bereits in der Primarschulzeit suchte ich ständig nach Alternativen zu den Lehrbuchlösungen. Mein Vorbild war damals Daniel Düsentrieb, mein Berufswunsch Erfinder. Erst in meinem Studium kam ich mit dem Begriff der Innovation in Berührung und die Innovation mit all ihren Facetten ließ mich nicht mehr los.«
Innovationsmanagement: Essenz oder notwendiger Baustein der digitalen Transformation?
»Innovationsmanagement ist natürlich einiges älter als die digitale Transformation. Für mich ist die digitale Transformation einer der Gründe, weshalb Unternehmen unter immer stärkerem Innovationsdruck stehen. Das eine ist weder dem anderen gleichzusetzen, noch ist eines ein Baustein des anderen. Sie beeinflussen sich sehr oft gegenseitig, müssen aber je nach Situation keine zwingenden Berührungspunkte haben.«
Wie schafft man innerhalb des Tagesgeschäfts kreativen Freiraum?
»Hier gibt es leider keine allgemeingültige Antwort. Wovon ich überzeugt bin, ist, dass wirklich kreative Konzepte nur dann entstehen können, wenn wir über einen mentalen Freiraum verfügen. Das Tagesgeschäft ist eine Ansammlung lauter dringender Aufgaben. Diese Aufgaben haben in der Regel Auswirkungen auf die unmittelbare Zukunft. Wer mental im Tagesgeschäft gefangen ist, wird kaum die nötige Muße finden, sich mit Aufgaben der fernen Zukunft zu beschäftigen, die momentan nicht dringend, wenngleich wichtig sind. Deshalb ist die Frage, die sich innovationswillige Organisationen stellen sollten: Wie kann mentaler Freiraum außerhalb, nicht innerhalb des Tagesgeschäftes erzeugt werden? Eine Möglichkeit ist die Gründung eines kleinen Teams, das sich ausdrücklich nicht mit Tagesgeschäftsthemen beschäftigen muss. Eine andere sind tagesgeschäftsfreie Zeitintervalle von beispielsweise einer Woche.«
Innovationsmanagement in traditionell gewachsenen Unternehmen
Was braucht es wirklich, um radikal innovativ zu werden?
Die Antwort gibt’s am 28. & 29. April auf unserem Strategiegipfel IT & Information Management in Berlin. Unter der Überschrift „Innovationsmanagement ist Kernkompetenz“ stehen neben Jean-Philippe Hagmann Digtitalisierungsexperten, CIOs und CDOs von Otto, thyssenkrupp, DB, Drees & Sommer, BNP Paribas, Voith und viele weitere auf der Bühne.
Alle Infos zum Gipfel unter:
https://www.project-networks.com/itm